Felix Mendelssohn Bartholdy in Rötha
Neben der Marienkirche verfügt auch die ältere Georgenkirche in Rötha über eine Orgel
aus der Werkstatt Gottfried Silbermanns. Diese war schon 1718 als die größere mit
22 Registern auf zwei Manualen und Pedal beauftragt worden.
Etwa 120 Jahre später unternahm Felix Mendelssohn Bartholdy am 21. Juni 1840 von Leipzig
aus mit dem Singverein "[...] eine große Landparthie nach einem Städtchen Rötha, wo 2
Silbermannische Orgeln sind, ein Theil des Chors fuhr hinaus und sang mir mein Ave Maria
und meine Nonnenchöre, auch mehrere Lieder vor, die ich an den schönen Orgeln begleitete,
dann spielte ich Bachsche Fugen und Phantasieen, dann wurde gegessen und gesungen,
dann in die zweite Kirche gezogen und gesungen und gespielt."
(aus einem Brief Felix Mendelssohn Bartholdys an seine Mutter vom 22. Juni 1840).
Dieser Ausflug fiel in das Jahr, das einen Höhepunkt in der Karriere des großen Musikers
als Organist markieren sollte. Wenige Wochen später veranstaltete Mendelssohn am 6. August
in der Thomaskirche Leipzig ein viel beachtetes Orgelkonzert zugunsten des Bach-Denkmals.
In Erinnerung an seinen Besuch in Rötha veranstaltet der Förderverein für die
Restaurierung der Marienkirche Rötha und ihrer Silbermannorgel e.V. in Kooperation mit
dem Mendelssohn-Haus Leipzig seit 2007 jährlich ein Gedenkkonzert.
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